Pogromgedenken am TOLERANZWEG
Pogromgedenken am 15. November 2024, 16 Uhr
Gedenkstätte am Jüdischen Friedhof im Bergstückenweg
15.11.2024
16:00 Uhr
Gedenkstätte am Jüdischen Friedhof
Wörlitz, Stadt
In diesem Jahr jährt sich zum 86. Mal einer der schrecklichsten Gedenktage der deutschen Geschichte. Am 9. November 1938 brannten in Deutschland mehr als 1.400 Synagogen nieder. Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört und viele jüdische Menschen ermordet und verhaftet. Wer 1935 bei der Einführung der „Nürnberger Rassegesetze“ noch gedacht hatte, es werde alles nicht so schlimm, konnte nun sehen und spüren, wie grenzenlos und unmenschlich der Rassenhass der Nationalsozialisten wütete.
Der Wörlitzer Synagoge wurde 1938 durch das Einschreiten des Parkinspektors, Hans Hallervorden, zwar gerettet, aber der jüdische Friedhof zerstört und viele Grabsteine als Baumaterial gestohlen.
Die Vernichtung der jüdischen Gemeinden war nach der Reichspogromnacht der grausame Plan der Nationalsozialisten. Die Synagogen in Zerbst und Coswig, Dessau und Jessnitz, Köthen, Bernburg und Sandersleben wurden geplündert, angebrannt und später auch abgerissen. Nur die Synagogen in Gröbzig und Wörlitz blieben 1938 erhalten, aber dort gab es damals schon keine Gemeinde mehr. Der letzte Anhaltische Landesrabbiner aus Dessau, Dr.Isidor Walter, kam 1943 im KZ Theresienstadt mit seiner Frau ums Leben.
Heute gibt es wieder ein reges jüdisches Leben im vereinigten Deutschland. Neue Gemeinden haben wir seit etwa 30 Jahren auch im Osten Deutschlands. An der Askanischen Straße in Dessau wird im kommenden Jahr eine neue Synagoge eingeweiht. Dies zeigt, das Judentum gehört zu Deutschland, in Geschichte und Gegenwart.
Zur gemeinsamen Erinnerung findet in Wörlitz am 15.11., 16 Uhr in der Gedenkstätte am Jüdischen Friedhof im Bergstückenweg eine Feierstunde mit dem Oranienbaumer Posaunenchor und Lesungen aus dem Buch der Psalmen statt. Auf die wieder aufgefundenen Grabsteine sollen Kerzen der Erinnerung gestellt werden.
Leitung: Pfarrer i.R. Dietrich Bungeroth
Posaunenbläser aus Oranienbaum, Leitung Peter Waage