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Vockerode

Vockerode
Vockerode

Als Siedlung für flämische Kolonisten gegründet, wird der Ort im Jahre 1400 im Zusammenhang mit der Nutzung der Brücke über die Mulde als „Vogkenrode“ erstmals urkundlich erwähnt. Die unmittelbare Lage an der Elbe beeinflusste die Entwicklung des Ortes. Im 18. Jahrhundert lag hier eine Schiffsmühle und eine jahrhundertelang betriebene Fährverbindung ermöglichte die Überquerung der Elbe, maßgeblich für den Handelsweg Halle – Dessau – Berlin.


Mit der zweiten Industrialisierungswelle im 20. Jahrhundert veränderte sich der Charakter der Gemeinde nachhaltig. In den dreißiger Jahren wurden Autobahn und Braunkohlekraftwerk errichtet und in den siebziger Jahren kam die Gewächshausanlage hinzu. Mit den Großbetrieben wuchs zwischenzeitlich die Einwohnerzahl erheblich und die Infrastruktur des Ortes wurde verbessert. Die Stilllegung beider Großbetriebe nach der deutschen Wiedervereinigung zog viele Veränderungen, nicht nur in Bezug auf das Ortsbild und die Infrastruktur, nach sich.


Mit der Sprengung der Schornsteine des Kraftwerkes im September 2001 wurde eine Landmarke ausgelöscht. Seitdem prägt wieder die auf Veranlassung von Fürst Franz errichtete und am 27. September 1812 eingeweihte neugotische Kirche das Ortsbild.


Vockerode ist auch durch die exponierte Lage im von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservat Mittelelbe gekennzeichnet. Zur Aufwertung, zum Schutz und Erhalt der einzigartigen Flusslandschaft im Bereich der mittleren Elbe sowie zur Verbesserung des Hochwasserschutzes durch Rückgewinnung von ehemaligen Überflutungsflächen zum Nutzen des Menschen und der Natur incl. nachhaltiger Flussgebietsentwicklung und Auendynamik wird seit Januar 2010 mit dem Projektträger WWF Deutschland das LIFE+ Projekt „Elbauen bei Vockerode“ realisiert. Auf dem Hochwasserschutzwall zur Elbe verläuft ein in den neunziger Jahren wieder hergestellter historischer Wanderweg. Er verbindet die Schlösser und Gärten in Dessau mit dem Wörlitzer Gartenreich und ermöglicht es Wanderern wie auch Radlern unterwegs historische Stätten zu besuchen. Insbesondere der Sieglitzer Park mit der wieder errichteten Solitude, seinen Sichtachsen und historischen Eingangstoren lädt zum Verweilen ein.


Im Rahmen der Gebietsreform des Landes Sachsen-Anhalt ist am 31.12.2010 die Selbständigkeit der Gemeinde Vockerode erloschen. Als Ortsteil der Stadt Oranienbaum-Wörlitz wird Vockerode mit seinen Betrieben und Gewerbetreibenden sowie dem Engagement seiner Einwohner den Wandlungsprozess erfolgreich mitgestalten.

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