3.000 Riesenlebensbäume gepflanzt
Geschädigter Kiefernbestand musste im Oranienbaum-Wörlitzer Stadtwald vollständig geräumt werden.
Um die umfangreichen forstsanitären Maßnahmen im Stadtwald von Oranienbaum-Wörlitz schrittweise auszugleichen, haben die Kommune und das Landeszentrum Wald nach der Anlage des Bienenwaldes ein weiteres Projekt erfolgreich umgesetzt. Dieses ist ebenfalls an der verlängerten Weststraße hinter der südlichen Grundstücksgrenze des Alten- und Pflegeheims zu finden.
Dort hatte die langanhaltende Dürre und die Massenvermehrung von Borkenkäfern den Kiefernbestand geschädigt. Er musste vollständig geräumt werden. Zum Ausgleich des durch den Kahlschlag hervorgerufenen Verlustes wurden nun auf einer Fläche von einem Hektar 3.000 Riesenlebensbäume gepflanzt. Damit wurde der erste kleine Schritt vollzogen, den beträchtlich in Mitleidenschaft gezogenen Stadtwald zukünftig wieder in Bestockung zu bringen.
Eingesetzt wird hierfür die Forstförderung des Landes Sachsen-Anhalt, die das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie bereitgestellt hat. Denn den mannigfaltigen Auswirkungen des Klimawandels soll bei der Wiederaufforstung in besonderem Maße Rechnung getragen werden. Erklärtes Ziel ist es, den Stadtwald zukünftig klimastabil zu gestalten. Das lässt sich durch die Etablierung einer Vielzahl weiterer klimaresilienter Baumarten erreichen.
Bei ihnen handelt es sich vorrangig um Laubbäume wie zum Beispiel Esskastanie, Winterlinde, Trauben- und Roteiche. Der Stadtwald soll auch zukünftig die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oranienbaum-Wörlitz in besonderer Weise erfüllen. Der Anbau von 3.000 Riesenlebensbäumen und die Saat von 25 Kilogramm Roteicheln auf dem eingezäunten Areal stehen am Beginn eines längeren Prozesses.
Der Riesenlebensbaum (Thuja plicata), der ein Alter von über 1.000 Jahren, Höhen von über 70 Meter und einen Brusthöhendurchmesser von fast sechs Meter erreichen kann, zeichnet sich durch ein sehr gutes Höhenwachstum und einen langanhaltenden Volumenzuwachs aus. Obgleich seit geraumer Zeit in Mitteleuropa eingeführt - zunächst nur als Garten- und Parkbaum zum Einsatz kommend -, ist der Nadelbaum in einheimischen Wäldern noch recht selten anzutreffen. Die Nadelstreu ist gut zersetzbar und Boden verbessernd, besonders in der Mischung mit Laubbaumarten.
Dieser Mix wird den Stadtwald verändern. Die Mono-Kulturen werden immer mehr der Vergangenheit angehören. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass in wenigen Wochen eine Konzeption vorliegt, wie künftig mit dem Stadtwald umgegangen werden soll. Mit den Aufforstungen geht es im Herbst 2020 und im Frühjahr 2021 weiter.