Forstamt übergibt mobilen Löschwasserbehälter
Kunststoffbecken baut sich selbst auf und fasst 56.000 Liter
216 Kilogramm schwer, knapp neun Meter im Durchmesser, fast zwei Meter hoch und - dies ist das Wichtigste - 56.000 Liter fassend. Mit diesen durchaus imposanten Daten wartet der mobile Löschwasserbehälter auf, den Philipp Nahrstedt, Leiter des Betreuungsforstamtes Annaburg, für das Landesumweltministerium an die Stadt Oranienbaum-Wörlitz übergeben hat.
Platz findet das Kunststoffbecken, das sich beim Befüllen selbst aufbaut, zunächst im Depot der Ortsfeuerwehr Riesigk. Der Behälter stellt aus der Sicht der Stadtwehrleitung einen weiteren taktischen Baustein bei der Löschwasser-Bereitstellung und -versorgung dar. Gerade in schwer zugänglichen Bereichen des Stadtwaldes von Oranienbaum-Wörlitz und in der Oranienbaumer Heide kann der Behälter - es ist der größte seiner Art, der gegenwärtig verfügbar ist - von großem Nutzen sein.
Einen Zuschuss musste die Kommune nicht aufbringen. Zwischen ihr und dem Betreuungsforstamt musste lediglich ein Leihvertrag unterzeichnet werden. Der etwa 9.000 Euro teure Löschwasserbehälter kann gerade dort, wo es keine Löschwasserbrunnen für die direkte Entnahme gibt - bedingt auch durch die vielerorts dramatisch gesunkenen Grundwasserstände - gute Dienste leisten.
Im Ernstfall ist die Einrichtung eines Pendelverkehrs geplant. Über die eine Wegstrecke wird dafür gesorgt, dass der als Zwischenspeicher fungierende Behälter stetig neues Wasser erhält. Und die andere Wegstrecke führt vom Vorratslager zum Einsatzort. Das Vorgehen wird mit dem kontinuierlich ablaufenden Lieferverkehr optimiert. Zumal mit dem Schlauchmaterial eine kürzere Wegstrecke überwunden werden muss. Dies spart ebenfalls Ressourcen.
Die stärker bewaldeten Zonen der Stadt liegen alle in der Hauptwindrichtung. Somit trägt der Behälter - insgesamt 13 Stück stellte das Umweltministerium für das Land zur Verfügung, im Landkreis Wittenberg wurden Jessen und Oranienbaum-Wörlitz mit je einem Exemplar ausgestattet - zum guten Schutz der Areale bei. In Zusammenarbeit mit dem Trinkwasserversorger Heidewasser GmbH, der das Wasserwerk am sogenannten Birkendreieck an der Bundesstraße 107 betreibt, plant die Stadt im Übrigen, die günstigsten Standorte für weitere stationäre Brunnen zu ermitteln. Eine dieser Entnahmestellen im Wald wird zwischen 10.000 und 12.000 Euro kosten.