Gestaltungskonzeption Wörlitzer Friedhof
Die Ehrenanlage, mit der auf dem Wörlitzer Friedhof zum Beispiel an Johann Friedrich Eyserbeck (1734-1818), den Hofgärtner des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, und an den deutschen Lyriker, Bibliothekar und Prosaschriftsteller Friedrich von Matthisson (1761-1831) erinnert wird, soll saniert werden. Zu den Vorhaben gehört, das Areal mit einer geschnittenen Hecke einzufassen und den Matthisson-Stein tiefer zu setzen.
Uwe Merz, der als Landschaftsarchitekt mit der Gestaltungskonzeption für den gesamten Friedhof betraut wurde, hat die Pläne den Mitgliedern des Wörlitzer Ortschaftsrates vorgestellt. Ob der abgegrenzte Bereich, in dem die zahlreichen sogenannten Viten-Tafeln wieder gleichmäßiger angeordnet werden sollen, als „Ehrenanlage Gartenreich“ bezeichnet wird, hat der Experte aus Dessau in dem Rahmen offengelassen.
Die Gestaltungskonzeption bezieht sich Merz zufolge auf den gesamten Friedhof, der komplett unter Denkmalschutz steht. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sollen die Bestattungsflächen generell von einem offenen Charakter geprägt bleiben. Vorgesehen ist, die befestigte Fläche vor der Trauerhalle so zu gestalten, dass sie sich der nördlichen Fassade des Gebäudes anpasst. In dem Zuge sollte der mit roten und grauen Steinen ausgelegte Platz - viele von ihnen sind aktuell gebrochen - verkürzt werden.
In Abhängigkeit vom Platz, der zur Verfügung steht, spricht sich die Konzeption dafür aus, an der westlichen Umgrenzungsmauer die halbanonymen Bestattungen fortzusetzen. Auf der anderen, der östlichen Seite des Weges könnten mehrere Urnenreihen mit Namenstafeln und eine Fläche zum Abstellen von Blumenschmuck angelegt werden. Die Anordnung der Reihen folgt dem Verlauf der Wege.
Dem Denkmal-Charakter des Gottesackers entsprechend, sollten sich die notwendigen modernen Ausstattungselemente den vorhandenen historischen Gegebenheiten unterordnen. Das bezieht sich auf Höhe, Material und Körperlichkeit der neuen Elemente. So sollten zum Beispiel die Wasserentnahmestellen nicht glänzend sein. Die Bestrebungen sollen darauf ausgerichtet werden, die modernere Ausstattung - wie etwa Gießkannenständer und die Orte der Werkzeugaufbewahrung - auf das notwendige Minimum zu reduzieren, sie zu vereinheitlichen und zugleich aufzuwerten.
Sitzbänke sollten möglichst mit einer Armlehne ausgestattet werden. Auch außerhalb des Friedhofs sind Veränderungen geplant. Das gilt vor allem für die östliche Seite. Dort können einerseits Fahrradständer ihren Platz finden. Andererseits gilt es, den Standort des Containers für Altkleider und der Sammelbehälter für Glas zu eliminieren. Die umfangreiche Prioritätenliste enthält neben den erwähnten Positionen die Schaffung eines zentralen Müllplatzes, das Anlegen einer kreisförmigen Urnenanlage und die Errichtung von Info-Tafeln.