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Blühwiesen in Oranienbaum-Wörlitz

Wochenlange Trockenheit verzögert das Aufkeimen des Samens

Die Flächen der Blühwiesen waren im letzten Monat sehr der Trockenheit ausgesetzt, hierdurch verzögerte sich das wichtige anwachsen auf den angelegten Insekten-Habitaten. 

Im Rahmen des vom BMUV geförderten Projektes BROMMI, hat die Stadt Oranienbaum Wörlitz gemeinsam mit dem WWF und dem Biosphärenreservat Flächen vor dem Kriegerdenkmal und auf der Fläche des Busbahnhofes angelegt. Diese sollen seltenen Wildbienenarten und anderen Insekten sowie einer vielfältigen Mischung von Blütenpflanzen als Wohnraum dienen.

Bei den verwendeten Samen handelt es sich ausschließlich um Wildformen der Pflanzen. Diese benötigen länger, um sich zu etablieren. Zusätzlich hat die starke Trockenheit dazu geführt, dass noch weniger Pflanzen sich entwickelt haben. Erfahrungen haben gezeigt, dass solche Flächen bis zu einem Jahr benötigen, um den gewünschten Effekt eine Blütenfläche zu erreichen.

Die Biosphärenreservatsverwaltung hat auf eigenen Flächen das Saatgut unter Idealbedingungen ausgebracht und konnte nachweisen, dass die Samen im großen Umfang keimfähig sind.


Wildbienen Brutplätze

Im Zuge der Umbrucharbeiten und Herstellung der Blühwiesen in unseren Orten, ergaben sich unerwartete Verhältnisse auf den vorgesehenen Flächen.

Oranienbaum - Busbahnhof, Flächen abziehen und mit sandig-lehmigen Boden bestücken, Fläche am Kriegerdenkmal, Flächen abziehen und mit sandig-lehmigen Boden bestücken, Flächenentsiegelung und Abwendung von Unfallgefahren

Wörlitz - Herstellung der Flächen am Sportplatz, Vockerode - Herstellung der Flächen Birkenhain, Kakau - am Friedhof Zufahrt Burgstall & Senke, Gohrau - Kurve Wall (Platzkolk)

Die Rasenflächen wurden mittels einer Fräse gelockert und umgeworfen, sodass der Rasen komplett entwurzelt wurde. Durch die „fettige“ Zusammensetzung des Mutterbodens, konnte hier keine geeignete Ansatzfläche für Wildbienen-Brutplätze und Blütenwiesen entstehen.

Durch die Zuarbeit des Entomologen Florian Lauer (WWF) und dem Botaniker Hendrik Pannach (Biosphärenreservat Mittelelbe), wurde eine lehmsandige Bodenmischung vorgeschlagen, um ideale Bedingungen für die Ansaat und möglichst trockene und sonnige Habitate für die Insekten zu schaffen. Für eine artenreiche Wiese mit vielen blühenden Arten ist ein magerer Boden notwendig, oder zumindest stark fördernd.

Wildbienen sollten sich wohlfühlen können, deshalb sollte man darauf achten ausreichend blühende Pflanzen als Nahrung, Nistmöglichkeiten und Material für den Nestbau anzubieten.

Wildbienen haben die unterschiedlichsten Ansprüche an ihren Lebensraum, einige sind sehr spezialisiert und sammeln nur den Pollen von wenigen Pflanzenarten, andere sind eher Generalisten und an vielen Blüten zu finden. Bei der Nistplatzwahl gibt es Hohlraumbewohnende oder erdnistende Arten. Letzteres bildet die große Mehrheit bei den Wildbienen mit ca. 70% aller vorkommenden Arten. Hierfür benötigen die meisten Arten einen sandig-lehmigen Boden mit offenstellen und natürlich für die Brut ausreichend Blütenpflanzen als „Nahrungslieferanten“. Genau solche Lebensräume werden nun in der Stadt Oranienbaum-Wörlitz geschaffen.

Der Erhalt der Wildbienen, ist in den letzten Jahrzehnten auf Grund der industriellen, effektiv ausgerichteten Nutzung stark zurück gegangen. Natürliche Lebensräume werden zerstört, durch eine steigende Flächenversiegelung und oder einer intensiveren Nutzung. Dies sorgt für einen Mangel an Nahrungsressourcen und Nistmöglichkeiten. Heimische, regionale Pflanzen werden immer öfter durch importierte Pflanzen eingetauscht, Monokulturen lassen auch hier die Artenvielfalt zurückgehen. Die neu eingebrachte Sandmischung, dient hervorragend der einheimischen Bepflanzung und der Ansiedlung von Nistplätzen auch bedrohter Insektenarten. Wildbienen, die sich auf Gehwegen zwischen den Platten ihre Bruthöhlen bauen stehen unter Naturschutz und sollten nicht bekämpft oder getötet werden.  

Der Monat August geht zu Ende und einige Ereignisse sind in unserer Stadt geschehen.

Eine private Geldspende von 1000,- Euro wurde der Stadt Oranienbaum-Wörlitz und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im September überreicht. Hier gehen Menschen mit gutem Beispiel voran um auch in Zukunft der kommenden Generationen wieder eine Erholung zu geben. Sollten Sie selbst Interesse an einer Spende eines Baumes oder Bäume haben, im Internet unter Dein Wald anmelden und im Frühjahr Ihren oder mehrere Bäume im Stadtwald pflanzen. Auch wenn das Wachstum Jahre dauert, werden es Ihnen die kommenden Generationen danken, so wie wir heute von den angepflanzten Wäldern zehren und die die Kühle im Wald genießen die vor Jahrzehnten angepflanzt wurden. 

Hinter unserem 1. Bienenwald Sachsen-Anhalts, steht ein neu aufgestelltes Bienenhotel als Nisthilfe für Wildbienen. Cornelius Hemmer von der Stiftung für Mensch und Umwelt, hatte die Einweihung begleitet und sicherte auf Nachfrage zu, dass Wildbienen nicht stechen. Die Bienen legen ihre Eier mit Futter in die Hohlräume der Halme ab, diese Brutplätze werden dann von der Biene verschlossen. Wer gerne mehr wissen möchte, auf der Rückseite der Nisthilfe ist eine Informationstafel angebracht, die nähre Hinweise zu offenen Fragen gibt. Deutschland summt!


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